III Woche im Advent – Sonntag
Wie den Weg Gottes vorzubereiten
Da fragten ihn die Leute: Was sollen wir also tun? Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso. Es kamen auch Zöllner zu ihm, um sich taufen zu lassen, und fragten: Meister, was sollen wir tun? Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist. Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tun? Und er sagte zu ihnen: Misshandelt niemand, erpresst niemand, begnügt euch mit eurem Sold! Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Stillen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand, um die Spreu vom Weizen zu trennen und den Weizen in seine Scheune zu bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Lk 3,10-17
Vor einer Woche haben wir an die Gestalt Johannes des Täufers in der Heilungsgeschichte nachgedacht, wie derjenige der die Ankunft Jesus Christus vorbereitet: „Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“ (Lk 3, 4). Im Unterschied zu Matthäus und Markus – den anderen Evangelisten, die den Täufer als Vorläufer Jesus darstellen – erklärt Lukas ganz wirklich, was die Straße des Herrn zu bereiten bedeutet, wenn er auf die Frage der Menge antwortet, die „Was sollen wir also tun“ fragt. Dem, wem reich ist, sagt er: „Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso“; und den Zöllnern, die seitens Rom die Steuer einzogen und meisten davon abzogen, empfehlt er, nicht die Lage auszunutzen, um einen persönlichen Vorteil herauszuholen: „Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist“. Den Soldaten auch, die seitens Rom die Gewalt ausübten, sagt er, nicht ihre Rolle auszunutzen: „Misshandelt niemand, erpresst niemand, begnügt euch mit eurem Sold!“. Mit anderen Worten, bedeutet es nach Johannes dem Täufer, die Straße der Ankunft des Herrn zu bereiten, mit Freigebigkeit und Ehrlichkeit zu leben, ohne die Rolle oder die Lage, die wir erleben, auszunutzen, um Vorteile zum Nächsten Nachteil zu haben.
Warum sind Freigebigkeit und Ehrlichkeit die Werte, die die Straße der Konversion des Herzens vorbereiten? Die Antwort ist einfach: Der Mensch hat keine Schwierigkeit, an die Wahrheit des Himmelreichs zu glauben, die Jesus mit Parabeln und Lehren zeigt, und auch an Wunder zu glauben, denn die Vorstellung eines Gottes mit überirdische Weisheit und Macht hat der Mensch immer gehabt. Der Widerstand, dem Evangelium zu konvertieren, entsteht, wenn es sich handelt, das aufzuteilen, was man hat, oder auf einfache und unehrliche Einnahmen zu verzichten, die die Rolle in der Gesellschaft oder die persönlichen Fähigkeiten erlauben. Das Problem ist nicht, an die Botschaft des Evangeliums zu glauben, sondern es ist der Lebenswechsel, den uns befragt wird, denn es scheint dem Menschen, der auf etwas eigenes verzichtet, dass er den Boden unter den Füßen verliert. Wir bestehen leider aus einer Mischung aus wenig Glauben an einen versehenden Gott, weinig Liebe für den Nächsten, viel persönlichem Strebertum und wenig Selbstsicherheit, so dass wir nur darauf vertrauen, was wir besitzen. Wir brauchen, zur Freigebigkeit und Ehrlichkeit zu konvertieren. Sie sind der Startpunkt nach Armut, die der echte Zustand ist, um einem versehenden Gott, der die Vögel nährt und die Lilien im Feld schmückt, sich vertrauend zu vertrauen.