DEFL001

I Woche im Advent – Montag

Der Glaube des Hauptmanns 

Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn: Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen. Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund. Auch ich muss Befehlen gehorchen und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden. Mt 8,5-10

Die Person des Hauptmanns scheint, mehr aus einem Geschichtebuch als dem Evangelium uns herzukommen. Wir wissen nicht seinen Namen, sondern seinen Rang, der eines der größten Reiche, die Pracht und Macht einer gewinnenden Armee im Gegensatz mit einem gewonnenen Volk in einem besetzten Land heraufbeschwört. Trotzdem, fühlt unser Geist keine Abneigung gegen diesen Militär, denn seine Worte werden vom Glauben an Herrn und brüderlicher Nächstenliebe für seinen Diener inspiriert. Und unsere Stereotype, mit denen wir üblich Menschen und Gelegenheiten beurteilen und katalogisieren, werden deswegen durcheinander gebracht.

Er ist ein Offizier der Besatzungstruppen, einer der Beherrscher, aber er kann auch seine Unwürdigkeit einsehen, Jesus als den Erlöser aufzunehmen. Er befragt die Genesung mit Bescheidenheit, aber auch mit überzeugender Logik, indem er seine militärische Autorität mit der Oberhoheit Jesus über dem Bösen vergleicht. Jesus nimmt seine Anfrage an und außerdem zeigt er den Anwesenden (und uns allen) diesen römischen Militär als ein Beispiel für Bescheidenheit und Glauben. Der Glaube, der dem Herrn Gnaden entreißt, kann hinter einem Panzer blühen, oder aus Gewohnheit in denen austrocknen, die ihn zu einer Lebenswahl machen. Vielleicht ist es aus diesem Grund, dass die Worte dieses Heiden so süß bedeuten, wenn sie in der Kirche klingen, jedes Mal wenn wir die Eucharistie annehmen: „Herr, ich bin nicht würdig“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert