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XXXII Woche im Jahreskreis – Freitag

Es ist Zeit der Überwachung

Und wie es zur Zeit des Noach war, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein. Die Menschen aßen und tranken und heirateten bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging; dann kam die Flut und vernichtete alle. Und es wird ebenso sein, wie es zur Zeit des Lot war: Sie aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten.  Aber an dem Tag, als Lot Sodom verließ, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und alle kamen um. Ebenso wird es an dem Tag sein, an dem sich der Menschensohn offenbart. Wer dann auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, soll nicht hinabsteigen, um sie zu holen, und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren. Denkt an die Frau des Lot! Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen. Ich sage euch: Von zwei Männern, die in jener Nacht auf einem Bett liegen, wird der eine mitgenommen und der andere zurückgelassen. Von zwei Frauen, die mit derselben Mühle Getreide mahlen, wird die eine mitgenommen und die andere zurückgelassen.   Lk 17,26-35

Heute stellt uns das Evangelium die eschatologische Zeit vor, wenn der Herr zurückkommen und die Welt und die Geschichte urteilen muss. Wenn Jesus darüber spricht, benutzt er immer eine drohende Symbolik: Den Dieb, der in der Nacht kommt, die Tür, die vor den törichten Frauen zugemacht wird, einen Mann, der genommen wird, und den anderen, der gelassen wird, während sie im selben Bett schlafen. Das ist eine Drohung, die man als eine Ermahnung zur Überwachung verstehen muss, die Ermahnung, immer bereit mit gepackten Koffern sein, wie eine Frau, die auf die ersten Wehen wartet, um nach dem Krankenhaus gebären zu gehen, und den Koffer mit den Kleidungen des Kindern immer bereit hält.

Es ist nicht nur das eschatologische Warten des Endes der Welt, die in der richtigen Zeit geschehen wird, aber auch des Endes unseres irdischen Lebens, wenn wir berufen werden, diese zeitliche Szene hinter zu lassen, um uns vor der Barmherzigkeit Gottes vorzustellen. Es ist wichtig, abzufahren bereit zu sein. Wenn wir uns bereit fühlen, werden die drohenden Symbole zu gewinnenden Versprechen. Unser ewiges Schicksal erlaubt uns, die echten Güter von den falschen zu unterscheiden. Die Perspektive des Todes macht uns fähig, unser Leben gut zu leben: Es ist ein mächtiges Lichtbündel, das wie der Spot des Juweliers uns die echten Werte von den falschen unterscheiden hilft. Wenn wir uns vor ihm vorstellen werden, brauchen wir alle die Barmherzigkeit Gottes, aber wenn einer Glauben hat, wenn einer seinen Kampf für die Verwirklichung des Plans, den ihm anvertraut wurde, kämpft, wenn einer bewusst ist, dass er alle seine Kräfte ausgegeben hat, um ihn zu verwirklichen, und dass er alle vergeben hat, kann einer heiter und friedlich auf den Moment der Abreise warten.

Das ist der Sinn der Überwachung, die die Kraft hat, mit einer gewissen vornehmen Abwendung Ereignisse zu erleben, die sonst uns die Gefahr laufen lassen, zu irdisch sie zu erleben: „Die Menschen aßen und tranken und heirateten“. Sie sind alle richtige Sachen, aber sie alle enden. Nur der Herr bleibt.

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