XXXII Woche im Jahreskreis – Dienstag
Wir sind unnütze Sklaven
Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan. Lk 17,7-10
Es ist nicht einfach, sagen zu können, dass wir unnütze Sklaven sind, wenn wir unsere Pflicht erledigt haben. Ist es aber richtig, das zu sagen? Was ist dann das geistliche Verhalten, um solche Stufe Demut zu erreichen? Das sind die Fragen, die das Evangelium von heute uns stellt. Wir sagen sofort, dass der Weg der Demut nicht durch menschliche Überlegungen zurückgelegt werden kann, die uns bringen, immer stolz auf unsere gute Arbeit zu sein. Man braucht, die Dimension des Glauben einzutreten, indem man seines Zustands als Geschöpf bewusst wird, das Gott wünschte und schuf, um ihn selbst deswegen zu verehren, was wir sind, und für seinen Geist, der uns erlaubt hat, die bekommenen Gaben gut zu handeln. Wenn der Topf gut gemacht und einem gewissen Gebrauch geeignet ist, ist der ganze Verdienst des Töpfers. Wir sind unnütze Sklaven, denn auch unsere Nützlichkeit, die wirklich ist, wenn wir gut arbeiten, hängt nicht von uns, sondern von Gott, der sie gewünscht, geplant, verwirklicht und gesegnet hat. Wir können höchstens den Verdienst haben, aus einem weichen Ton zu sein und uns kneten und formen zu lassen. Das ist das Verhalten von Maria, die an die Verkündigung des Erzengel Gabriel, dass sie Mutter des Sohns Gottes sein wird, antwortet: „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1, 38). Für das, was wir sind, für die Talente, die wir bekommen haben, und für das, was uns zu tun befragt wird, können wir nur sagen: „Hier bin ich“, und dem Herrn dafür danken, dass er in seinen Plan des Heils hineingezogen hat. Wir sind unnütze Sklaven, aber wir werden von Gott gesegnet und berufen, zu seiner Ehre zu wirken.