XXIX Woche im Jahreskreis – Mittwoch
Die Talente und der Plan
Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen? Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. […]. Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. Lk 12,39-47
Wenn wir über das Gleichnis der Talente nachdenken, befinden wir uns vor einem Teil der Wahrheit. Es ermahnt uns, die bekommenen Gaben gut zu handeln, damit sie Frucht bringen, aber es sagt uns nicht wie, nach welchem Lebensplan. Der Herr sagt uns heute den anderen Teil der Wahrheit: „Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen“. Es gibt so einen Plan, der uns angeht, es gibt Früchte zu bringen und es wird ein Jüngstes Gericht geben. Die Talente, die der Herr teils an der Geburt und teils bei der Taufe gibt, und die die Eltern den Auftrag haben, dass die Kinder sie entwickeln, sind aber nur ein Teil der ganzen Aussteuer. Sobald ein Mensch beginnt, Gottes Lebensplan anzunehmen, fügt der Herr alle anderen hinzu, die der größte Teil davon repräsentieren.
Leider werden nicht alle – und nicht immer – des Plans bewusst, den der Herr uns vorbereitet hat, und lieber handeln wir mit den wenigen Talenten der Aussteuer für unsere kleinen irdischen Pläne, anstatt alle Talente zusammen mit Gottes Lebensplan zu bekommen. Wenn wir sie bekommen, sind sie wie kleine Pflanzen, die am Anfang mit der Liebe der Eltern, und später mit dem Beten, dem Empfangen der Sakramente und der Verpflichtung bei der Entwicklung unseres Plans wachsen. Um festzustellen, was die Gabe der Talente, die der Herr für uns in Aufbewahrung hat, erreichen kann, braucht man nur an Heiligen Paulus und die Talente, die er bekommt hat, zu denken, zusammen mit die Offenbarung seines Plans: „Ihr habt doch gehört, welches Amt die Gnade Gottes mir für euch verliehen hat. […] Wenn ihr das lest, was ich geschrieben hat, könnt ihr sehen, welche Einsicht in das Geheimnis Christi mir gegeben ist. […] Mir, dem Geringsten unter allen Heiligen, wurde diese Gnade geschenkt: Ich soll den Heiden als Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkündigen“ (Eph 3, 2-8). Auch für uns alte Leute hat der Herr in Aufbewahrung andere Pläne und andere Talente.