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XXVI Woche im Jahreskreis – Donnerstag

Wie die Mission zu leben

Danach setzte der Herr weitere zweiundsiebzig Jünger ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte, und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine   Ernte. Geht hin; siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe. Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche und keine Schuhe, und grüßt niemanden unterwegs. Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause! Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden. In demselben Haus aber bleibt, esst und trinkt, was man euch gibt; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Haus zum andern gehen. Und wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch vorgesetzt wird, und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht: Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füße gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch sollt ihr wissen: das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt. Lk 10,1-12

Der Herr legt heute einige Regeln fest, die den Dekalog der Mission bilden, und bestimmt die wesentliche Weise zu gehen und sich zu kleiden: „Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche und keine Schuhe“. Er sagt auch, nicht zerstreut zu sein: „Grüßt niemanden unterwegs“. Er spricht über die Gastfreundschaft und der Nahrung, mit Freude anzunehmen. Er lehrt die Art zu grüßen, wenn man ein Haus eintritt: „Friede sei diesem Hause!“ Er ermahnt der Missionar zur Dankbarkeit dafür, was ihm gegeben wird: „Esst und trinkt, was man euch gibt“. Endlich spricht er über die tiefen Verhältnisse, die man mit den Menschen knüpfen muss: „Ihr soll nicht von einem Haus zum andern gehen“.

Wenn wir über das Evangelium von heute nachdenken, müssen wir anerkennen, dass unser Leben und Reisen, die oft der Verwirklichung Pläne verschiedener Art orientiert sind, eigentlich vom Herrn geplant sind, der sie benutzt, um uns dort zu schicken, wo er uns will. Vor vielen Jahren hätte ich nie mich vorgestellt, als ich die Gelegenheit hatte, mit manchen Labors von Haute Couture in Florenz mitzuarbeiten, wo ich den Duft der Stoffe von Oma Betta (die Schneiderin war) wiederfand, dass dieser der Anfang einer tiefen Gemeinsamkeit mit neuen Glaubensschwestern sein würde. Schritt für Schritt haben wir angefangen, zusammen mit den Meinungen über die Musterkollektionen auch über den Herrn zu reden, und sofort entstand der Wunsch, zusammen zu beten. Der Grund, der uns treffen ließ, ist heute nicht mehr da; trotzdem treffen uns Anna, Maria Rosa, Paola, Rina und ich noch zu beten, indem wir unsere Momente aus Freude und unsere Proben teilen, denn der Herr hat unsere während der Modeschauen geborene Freundschaft zu einer brüderlichen Gemeinsamkeit verändert, wie nur er fähig ist.

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