DEFS114

XXII Woche im Jahreskreis – Sonntag

Wir sprechen über die Erziehungsmethode

Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein. Mk 7,14-15.21-23

Der Mensch – behauptet heute Jesus – kann nur dadurch unrein gemacht werden, was von seinem Herzen kommt, und nicht was darin eintritt, währen er natürlich ihre Tage lebt: „Den von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft“.

Indem er an diese Seite des Evangeliums denkt, sagt Paulus in seinem Brief an die Galater, dass solche Äußerungen – die er Fleischt nennt – geschehen, wenn wir uns nur vom Respekt des Gesetzes leiten lassen. Wenn wir dagegen vom Geist geleitet werden, auch wenn wir dem Gesetz folgen, kommt das aus unserem Herzen: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung“ (Gal 5, 22-23). Wie kann derselbe Mensch so verschiedene Früchte geben, wenn er sich vom Geist leiten lässt?

Wenn wir auf dem Land vor einem unbestellten Feld gehen, sehen wir nur Unkraut und Gestrüpp; wenn er dagegen gut bestellt wird, gibt es gute Früchte, die die Sicht und das Herz erfreuen, bevor wir sie essen. Der Grund zu solchem Unterschied ist nur das Bestellen. Kehren wir zur Frucht des Fleisches und des Geists konkret zurück: Wir müssen denken, dass der Unterschied besteht im Bestellen, die für den Menschen Erziehungsmethode heißt: Damit wir hoffen können, dass unsere Kinder die Frucht des Geists bringen, brauchen wir, ihnen eine geistliche Erziehung geben. Anders gesagt, müssen wir im Licht des Evangeliums wachsen lassen.

Es ist nicht genug, das Unkraut der schlechten Gewohnheiten wegzunehmen, indem wir den Jungen eine gute menschliche Erziehung geben; man braucht auch, in ihr Herz den guten Korn des Worts Gottes zu säen, indem man ihn mit die Gewohnheit zum Beten und zu den Sakramenten spritzen und düngen. Das ist aber nicht genug: man braucht, dass die Kinder von der Liebe erwärmt werden, wie die Pflanze die Wärme und das Licht der Sonne braucht. Das muss aber keine exklusive Liebe nur für sie sein, wie das Bestellen in einem Treibhaus. Damit die Jungen wirklich gut wachsen und zu der richtigen Zeit die Früchte des Geists geben, über die Paulus spricht, braucht man, dass sie in einer Atmosphäre globaler Liebe wachsen: Liebe für Gott, Liebe der Eltern für einander, Liebe für den Nächsten und Liebe unter ihnen selbst. Wenn der Korn und das Klima gut sind, gibt der Boden wunderbare Früchte.

Um gut zu bestellen, ist es außerdem auch gut, die Ruhe des Sabbatjahrs zu respektieren: „Sechs Jahre sollst du dein Feld besäen, sechs Jahre sollst du dienen Weinberg beschneiden und seinen Ertrag ernten. Aber im siebten Jahr soll das Land eine vollständige Sabbatruhe zur Ehre des Herrn halten“ (Lev 25, 3-4). Wenn wir diese Regel des Bestellens zur Erziehungsmethode anwenden, muss die Erziehung nicht intensiv und quälend sein: Die jungen Leute brauchen ihren Raum und ihre freie Zeit, um die Prinzipien, die sie assimiliert haben, mit leichtem Geist leben und wachsen zu lassen, und um ihre Träume zu pflegen.