XVIII Woche im Jahreskreis – Mittwoch
Miteinander das eucharistische Brot teilen
Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück..Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her.Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt. Mt 15,21-28
Vor einigen Tagen sind wir dieser syrisch – phoenizischen Frau begegnet, eine Kanaaniterin, und die heutige Liturgie erinnert uns wieder an sie. Das will heissen, dass sie uns noch etwas zu sagen hat. Jeden morgen gehen wir in die erstgelesene heilige Messe, welche in der Wallfahrtskirche von Saronno zelebriert wird. Am Ausgang, an der Tuere, finden wir einen Nordafrikaner vor, wahrscheinlich ein Moslem, welcher die Hand fuer ein Almosen ausstreckt. Ab und zu geben wir ihm etwas, aber jedesmal bringt es uns zum nachdenken: seine Gegenwart ist beunruhigend. Er bittet um eine Muenze fuer das taegliche Brot, aber unsere Pflicht waere es ihm zu helfen, auch das Eucharistische Brot der goettlichen Barmherzigkeit mit uns zu teilen,, welche wir gerade kurz davor empfangen haben. Trotzallem haben wir es nie getan. In der Tat haelt uns eine erste, innere Stimme davor zurueck: «Das ist das Brot der Christen, welches, zurueckgreifend auf den heutigen Abschnitt, sich auf die verlorenen Schafe des Hauses Israels bezieht». Sofort danach aber hoeren wir eine zweite Stimme: «Das ist wahr, aber dennoch fressen die kleinen Hunde die Brotbroesel, welche vom Tisch ihrer Herren fallen».
Diese Frage wird uns dieser Moslem niemals stellen, nach Eucharistischen Brot fuehlt er nicht das Beduerfnis, er ist nur dort, um fuer das taegliche zu bitten. Wir aber, eingeladen, fuer unseren Glauben Zeugnis abzulegen, sollten in diesen Mann, welcher nach uns die Hand ausstreckt, eine Person auf der Suche nach der Wahrheit, eine Kanaaniterin, welche uns schweigsam sagt: «Dennoch fressen die kleinen Hunde die Brotbroesel, welche vom Tisch ihrer Herren fallen». Diese Sprache ist nicht so einfach vorzubringen, heutzutage. Andererseits, was heisst evangelisieren?
Bitten wir den Hern auf dass er uns den selben Geist schicke , de er dem Petrus schickte, als er in das Tor des Tempels hineinging und zu einen Gelaehmten sagte: «Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe , das gebe ich dir. Im Namen Jesu Christi des Nazoraeers!» (Apg 3, 6)