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XVII Woche im Jahreskreis – Mittwoch

Das verborgene Geheimnis

»Das Himmelreich ist einem im Acker vergrabenen Schatz gleich; den fand ein Mann und vergrub ihn (wieder); alsdann ging er in seiner Freude hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte jenen Acker. Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der wertvolle Perlen suchte; und als er eine besonders kostbare Perle gefunden hatte, ging er heim, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie. Mt 13,44-46

Wenn ich diese zwei Gleichnisse des verborgenen Schatzes und der wertvollen Perle höre, fällt es mir ein, als ich als ein Knabe mit Onkel Santi in den Wald Pilze suchen ging. Mit seinen unendlichen Verstecken und dem Leben, das darin verborgen läuft hat der Wald mir immer ein fröhliches Gefühl von Geheimnis ausgelöst. Aber die begeisterndste Zeit war, wenn am Ende des Sommers Pilze suchen ging. Es machte mir großen Eindruck, dass die giftigen und die schlechtesten Pilze sehr sichtbar und schreiend auf dem Boden waren; dagegen waren die hochwertigen Steinpilzen immer von den Sträuchern des Unterholzes und unter den ersten im Herbst gefallenen Blättern bedeckt. Einen Tag fragte ich Onkel Santi nach dem Grund dazu, da er Förster von Beruf war, und er antwortete an mich: „Die Pilze sind wie die Menschen: Das Beste immer versteckt ist“. Die Weisheit jener Antwort zusammen mit dem Zauber der Suche nach Pilzen hat mich immer das Geheimnis des Walds mit dem Geheimnis des Lebens vergleichen lassen: alles, was glänzt und am auffallendsten ist, hält nichts; dagegen, das, was wahr und wertvoll ist, ist immer verborgen, wie der Schatz und die Perle in der Stelle von heute. Sie symbolisieren den Herrn des Lebens, der sich in der Menschheit Jesu von Nazaret verkörpert hat. Sie erinnern mich aber auch an die Freude, die wir entdecken, wenn wir geben, anstatt zu bekommen, und an den Sinn des Daseins, der sich in der Armut statt des Reichtums, in der Vergebung statt der Rache, in der Demut statt des Hochmut, im zu uns selbst Sterben statt des Erfolgs versteckt. Um diese Schätze zu entdecken, braucht man, alles verkaufen, braucht man, auf das zu verzichten, was wir sind, um etwas anderes zu sein. Man brauch, sich zu bekehren.

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