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XII Woche im Jahreskreis – Sonntag 

Mit dem Herrn am Bord segeln

Am Abend dieses Tages sagte er zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht und sie sagten zueinander: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen? Mk 4,35-41

Vor einigen Tagen wurde Isabella zu Paola und Nicola, zwei unseren jungen Freunden, geboren. Wegen der Unaufmerksamkeit jemandes hat sie bei der Geburt ein Virus bekommen. Sie war in Lebensgefahr, deswegen wurde sie, so klein, einer energischen Therapie unterzogen, deren Folge sie das Ganze Leben hätte tragen können. Paola und Nicola fragten uns zu beten, und so taten wir zusammen mit allen unseren Kindern, und jetzt sind wir ruhig und heiter: Isabella wird genesen, wachsen und ein schönes Mädchen werden.

Woher kommt uns diese Sicherheit? Sie kommt daraus, dass auch ihre Eltern den Willen des Herrn angenommen haben und sich dem Leben wunderbar geöffnet haben, indem sie jedes Kind, das Gott ihnen schicken würde, angenommen haben. Auch wir haben solche Seite des Leben gelesen und gelebt. Die Stelle der beruhigten Sturm im Evangelium von Markus von heute gibt eine biblische und theologische Erklärung davon: Gott ist Herr und Herrscher der Schöpfung und aller Ereignisse der Geschichte, auch die negativen, die er mit geheimnisvollen Gründen erlaubt und die er aber unter seine Aufsicht hält. Die Sicherheit jenes Boots, auf dem die Apostel den See Genezareth überqueren, liegt mitten im Sturm nicht in seinem Robustheit und noch nicht in der Fähigkeit der Seemänner, die voller Furcht viele Dummheiten und falsche Steuerungen getan haben. Die Sicherheit kommt daraus, dass am Bord der Herr ist, der trotz des kleinen Glaubens der Aposteln auf einmal aufsteht und dem See sagt: „Schweig! Sei still!“. Der Wind legt sich und es tritt völlige Stille ein, und das Boot landet still am gegenüberliegenden Ufer des Sees. Das ist die Sicherheit der Kirche auch in der schwierigen Zeit wie heutzutage. Es ist egal, wenn die Stürme heftig sind, und noch nicht wenn der, der das Boot führt, erfahren oder nicht sei: Es ist nur wichtig, dass am Bord der Herr ist. Auch wir haben viele Dummheiten und falsche Steuerungen im Laufe der Jahre getan! Aber unser kleines Familienboot ist immer mitten in den Stürme ruhig gefahren, auch mit Wasser, das durch viele Löcher hereintrat, denn am Bord haben wir den Herrn immer gehalten. Er ist der Herr der Schöpfung und der Ereignisse der Geschichte: Unser Boot muss erst den Kurs halten, um den Lebensplan, der uns anvertraut worden ist, zu erfüllen. Deswegen können Paola und Nicola ruhig bleiben: Isabella wird genesen, wachsen und ein schönes Mädchen werden.

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