VII Woche der Osterzeit – Donnerstag
Das Priestergebet Jesu (III)
Aber ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben […]. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast […]. Ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. […] Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habt dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin. Joh 17,20-26
„Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“ (Mk 15, 39) ruft der römische Zenturio unter dem Kreuz aus, wenn er Jesus von Nazaret so sterben sieht: Indem er grausam leidet, aber alle vergibt. Das ist eine Eingebung, ein Bewusstsein, das ihm plötzliche überfällt, währen er im Dienst ist, um darauf zu achten, dass die Vollstreckung richtig geschieht.
Dieselbe Ausrufung sollten wir auch jeden Morgen sagen, wenn wir das Evangelium öffnen und wir von der Macht seiner Wunder, der Wahrheit seiner Parabeln, seinem Mitleid mit den Kranken und den Armen, seiner Heiligkeit, die die Dämonen fliehen lässt, seiner Gemeinschaft mit dem Vater und seinem Bedarf zu beten, seiner Aufrichtigkeit beim Sprechen, seiner Freiheit vor den Meinungen der Leute und der Beschränktheit des Gesetzes, seiner Fähigkeit, die Gedanken und das Herz der Menschen zu lesen, seinem auf dem Wasser Gehen und seiner Liebe für die Sünder erreicht werden.
Die Evangelien sind ein stetiger, bedrängender Beweis, dass Jesus von Nazaret wirklich der Messias, der Sohn Gottes, ist. Im Evangelium von heute werden wir von den letzen Versen seines Priestergebet beeindruckt, vor dem wir auch wie der Zenturio nicht anders als ausrufen können: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“. Es ist ein Gebet, das alle umfängt und in dem alle, auch wir, anwesend sind. Wir sollen es langsam wieder lesen, indem wir jedem Wort die Zeit geben, damit es in unser Herz eindringt, wie das Wasser nach dem Regen in den durstigen Boden eindringt: „Aber ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben […]. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast […]. Ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. […] Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habt dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin“.
Wir sollen so beten, damit der Herr auch der heutigen Kirche diese Einheit und diesem Beweisgeist gibt.