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Osteroktav – Dienstag

Sich in die Auferstehung vertiefen

Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel ….  Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. ….  Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen.  Joh 20,11-18

Wenn wir heute bleiben, an diese Stelle des Evangelisten Johannes nachzudenken, werden wir von die Tatsache beeindruckt, dass Maria Magdalena Jesus sehen und erkennen konnte, nur nachdem sie ihren Blick vom Grab abgewendet hatte. „Auch wir – rief einen Tag Vater Tomaso Beck vom Altar – können nie bemerken, dass der Herr auferstanden ist, dass er lebendig und neben uns ist, solange wir unsere Grabe, unsere Fehler, unsere Misserfolge, unsere Krankheiten, unsere Probleme weiter betrachten!“ Das ist wahr! So viel Zeit verlieren wir, indem wir unsere Grabe betrachten, unfähig, unseren Blick nach oben zu richten und darüber die Auferstehung zu beobachten!

Das ist die erste wunderbare Lehre des Evangeliums von heute, aber es gibt noch eine zweite. Warum erkennt Maria Magdalena nicht sofort den Meister, wenn sie den Blick nach oben richtet? Wahrscheinlich hatte er nicht dasselbe Aussehen, das er hatte, wenn er auf den Straßen von Palästina ging. Die Auferstehung hat ihn verschieden gemacht, sie hat ihn verändert, indem sie hat ihn so gemacht, wie er sein wird, solange er auf der Welt körperlich bleiben wird. Jede Auferstehung von unseren Graben heißt nicht, zurückzukehren, sondern fortzufahren, indem wir uns verändern, wie Heiliger Paulus sagt, durch die Herrlichkeiten, bis zur endlichen Herrlichkeit!

Wenn wir diese Überlegungen unserem täglichen Leben zuwenden, können wir daraus eine große Lehre gewinnen: Es kann nützlich sein, manchmal auch unsere Grabe zu beobachten, um davon eine realistische Anschauung der menschlichen Ereignisse zu haben, aber unser Blick muss gewöhnlich nach oben gerichtet werden, um die Zeichen der Auferstehung und der Anwesenheit des Herrn in unserem Leben zu suchen.

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