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Karsamstag   

Der Karsamstag

Gestern, Karfreitag, haben wir den Tod Jesus Christi am Kreuz gedacht, dessen echter Grund nicht die bekommene unrechte Verurteilung, sondern seine Liebe für uns, für die Menschen, für jeden Menschen gewesen ist. „Seht, ich bringe ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass ich keinen Grund finde, ihn zu verurteilen“ (Joh 19, 4) hatte Pilatus der Menge der Juden verkündet, die ihm danach fragte, ihn zu kreuzigen. Pilatus hatte während seines Gesprächs mit Jesus einen Grund – auch kleinen – gesucht, um ihn zu verurteilen, aber er hatte ihn nicht gefunden. Er konnte nicht sich vorstellen, dass die echte Gründe für seine Verurteilung seine unendliche Liebe für uns und der göttliche Plan, uns aus unseren Sünde zu erlösen, waren: „Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünde zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt“ (Jes, 53, 5). Morgen, den Ostertag, werden wir die Auferstehung des Herrn feiern, und es wird Feiern und große Freude für alle sein. Heute werden wir aber dazu berufen, seine Abwesenheit zu erleben, denn er ist gestorben. Heute sind wir Waisen, und auch die Dreieinigkeit ist verstümmelt, denn der Sohn ist nicht mehr im Himmel, aber er ist auch nicht auf der Erde, er ist unter der Erde unter den Toten. Heute zelebriert die Kirche die Eucharistie nicht, denn das ist der Tag, wenn wir daran nachdenken müssen, wie lebenswichtig die Anwesenheit des Herrn für uns ist, und wie die Zeichen des Brotes und seines Worts, die er uns gelassen hat, so sind. Heute ist es ein Tag voll von Ruhe, aber nicht von Traurigkeit; heute werden wir dazu berufen, die unendliche Liebe, die Gott für uns hat, unser zu machen, denn es gibt nichts größer, als das Leben für Liebe zu geben. Heute ist es ein Tag von Dankbarkeit und Erstaunen vor dieser unendlichen Schenkung Gottes den Menschen. Vor seinem Tod, „wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg“ (Jes 53, 6), aber nach der Auferstehung sind wir ein einziges Volk geworden, das von seiner Liebe gemacht worden ist. Wir beten zum Herrn, damit auch diese unsere Familie, die jeden Tag sich betend versammelt, ein Zeichen seiner Liebe so sei, wie ein Funke das Zeichen eines großen Feuers ist.

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