DEFL042

Aschermittwoch        

Zeugnis und Zurschaustellung

Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. …. und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, ….. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. ….. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Mt 6,2-6.16-18

Matthäus fordert uns heute auf, über den Unterschied zwischen das Zeugnis und die Zurschaustellung des Glaubens nachzudenken. Warum sagt uns Jesus, dass Almosen und Beten verborgen bleiben müssen, wenn das Evangelium verkündet und ausgesagt werden muss, wenn wir das, was ins Ohr gesagt wird, aus den Dächern schreien müssen? In der Tat liegt die Grenze zwischen das Zeugnis und das Zurschaustellung nicht in denen, die das Evangelium verkünden, sondern im bei den Empfängern der Botschaft erregten Verhalten. Die echte evangelische Botschaft erregt Empfang bei denen, die sie akzeptieren, und Willen von Verfolgung bei denen, die sie von sich entfernen; wenn es Zurschaustellung ist, wird es nur als Opportunismus, Wunsch danach, sich zu bewerben, betrachtet und es bringt nirgendwohin.

Warum kann derselbe Akt so verschieden von wem, der ihn bekommt, angenommen werden? Wir glauben, dass die Antwort dieser Frage in einem Sprichwort von Oma Rita liegt: „Werbung wird nur von denen, die sie brauchen, gemacht“. In dieser Behauptung, die das toskanische Wesen der Oma Rita spiegelt, schaut der Unterschied zwischen Zeugnis und Zurschaustellung hervor: Er heißt „Kohärenz“. Die Spende, das Beten, das Fasten, darüber das Evangelium von heute spricht, sind Zeugnis, nur wenn sie von Kohärenz im erlebten Leben bestätigt werden. Was den Stil dann betrifft, ist das Zeugnis immer taktvoll, während die Zurschaustellung öffentlich auffällig ist, wie Jesus heute in aller Offenheit unterstreicht.

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