DEFS066

III Woche im Advent – Sonntag 

Es ist Quelle von Freude, für das Evangelium zu leben

Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; / denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe / und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde / und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, /  einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, / damit ich alle Trauernden tröste, Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. / Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, / er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt / und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt. Jes 61,1-2.10

Während des Baus der Kathedrale zu Reims waren drei Steinmetzen zuständig, Steine zu behauen: Zweie arbeiteten traurig und gelangweilt, einer war froh und lächelnd. Ein Mann, der vorbeiging, bemerkte die Verschiedenheit ihrer Stimmungen, als sie in derselben Arbeit beschäftigt waren, und stellte ihnen dieselbe Frage: „Was machen Sie?“. Einer antwortete „Ich behaue Steine“, der zweite „Ich verdiene meinen Lohn“. Nur der dritte, der Frohe, antwortete: „Ich baue eine Kathedrale“.

Die Quelle der Freude liegt tatsächlich in der Größe des Plans, mit dem wir während unserer irdischen Tagen beschäftigt sind. Es ist nicht möglich, froh zu sein, wenn wir erst arbeiten, um das tägliche Brot zu verdienen oder um zu einen gewissen Wohlstand zu erreichen. Der Geist des Menschen ist eine Verzweigung des göttlichen und so braucht er, zum großen Plan Gottes mitzuarbeiten. Es ist egal, wie dieser Auftrag in den Verpflichtungen des Alltags verwirklicht wird: Er hat immer die drei Zwecke, die der Mensch vom Gott bekommen hat. Der erste ist, eine Familie zu schaffen, zu zeugen und die Kinder großzuziehen: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch“ (Gen 1, 27-28). Der zweite Zweck ist, zum schaffenden Akt Gottes mitzuarbeiten, indem man die Natur bebaut und bewahrt, die dem Menschen anvertraut wurde, um aus ihr das Nötige zum Leben zu gewinnen und um sie zu verändern, indem man sie den wechselhaften Bedürfnissen der Zeit anpasst: „Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte“ (Gen 2, 15). Der dritte Zweck ist priesterlich und besteht aus dem Einsatz, stetig die zum Gottes Plan wieder zu führen, die sich in den kleinen persönlichen Plänen verloren haben. Dieser letzte Zweck stimmt im Neuen Testament mit dem Auftrag Jesu überein, „das Evangelium alles Geschöpfen“ (Mk 16, 15) zu verkünden; nach dem Propheten Jesaja vor mehr als vierhundert Jahren war dieser Zweck schon klar beschrieben. Vom Bewusstsein, zu diesem großen Plan mitzuarbeiten, entsteht die Freude der Stelle von heute: „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung […] Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn“. Um in der Freude zu leben, müssen wir auch den Herrn fragen, uns zu schicken, den Menschen die frohe Botschaft des Heils zu bringen. Das wird er sicher tun, denn er ist immer auf der Suche nach neuen Arbeitern für seinen Weinberg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert