DEFS056

XXVII Woche im Jahreskreis – Sonntag

Wir sollen uns um nichts sorgen 

Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren. Schließlich, Brüder: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht! Was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein. Phil 4,6-9

Die Stelle von heute zitiert die letzten Ermahnungen von Paulus am Ende des Briefs an die Gemeinschaft in Philippi. Das Ende eines Briefs hat immer ein allgemeines, manchmal vom Hauptthema unabhängiges Merkmal, und es ist so wichtig einem zu unserer Familiengruppe erweiterten Umfeld. Die Erste Ermahnung ist: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage […] eure Bitten mit Dank vor Gott!“. Nach dem Stil Jesu ermahnt auch Paulus, der Vorsehung zu vertrauen, wie die Vögel im Himmel und die Lilien auf dem Feld tun: „Sorgt euch nicht um euer Leben darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr anzuziehen habt. Den um all das geht es den Heiden“ (Mt 6, 25-34). Die Heiden glauben tatsächlich nicht daran, dass Gott versieht. Ihnen ist er allmächtig und gerecht, wenigen ist er auch barmherzig, aber, was die Vorsehung betrifft, dem Heiden ist das Sprichwort gültig: „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott“.

Auch der christliche Begriff der Vorsehung bedingt die Arbeitsamkeit, aber der verwandte Satz ist: „Mach es, als ob alles von dir hängen würde, auch wenn du weißt, dass alles von Gott hängt“. Das ist ein wichtiger Unterschied. Nur wenn unser Herz und unser Geist nicht beängstigt und besorgt sind, sind wir frei, die zweite Ermahnung von Paulus anzunehmen: „Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!“ Der tragischste Aspekt eines besorgten Geists ist tatsächlich die Unfähigkeit, ein großes Denken zu haben, das Paulus durch diese Adjektiven beschreibt: „wahrhaft, edel, recht, lauter, liebenswert, ansprechend“. Unser Denken sind groß, nur wenn sie frei von Sorgen sind. Endlich zeigt Paulus als dritte Ermahnung sich selbst als Vorbild: „Was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut!“ Selig die, die, nachdem sie ein Meister wie Paulus zugehört haben, seinem Beispiel folgen können!

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