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XXVI Woche im Jahreskreis – Samstag

Unsere Macht über die Dämonen

Die Zweiundsiebzig aber kamen zurück voll Freude und sprachen: Herr, auch die bösen Geister sind uns untertan in deinem Namen. Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden. Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. Lk 10,17-20

Unter den Jüngern entsteht ein früherer Keim der Kirche, deswegen hat der Meister zweiundsiebzig davon geschickt, nachdem er die notwendigen Empfehlungen gemacht hat, die erste missionarische Erfahrung zu leben. Sie waren nie allein gewesen, den Glauben an Jesus von Nazaret zu zeugen. Ich kann mich jene Jünger vorstellen: sie wären gleichzeitig mit Begeisterung und Sorge abgefahren und nach einigen Kilometern hätten sie einander ins Gesicht geschaut, sie hätten untereinander Mut geschöpft, indem sie versuchten, das zu wiederholen, was sie dem Meister tun gesehen hatten. Vielleicht haben sie den Leuten von Jesus geredet, sie haben ein Gleichnis erzählt und die Hände aufgelegt, um Kranke zu heilen, und vielleicht haben sie auch Exorzismen getrieben. Wie alle Neulinge hätten sie aus Begeisterung der neuen Erfahrung fast alles – und zwar auch Durcheinander – getan. Die Stelle des Evangeliums von heute beschreibt die freudige Rückkehr jener ersten Evangelisierer, die, voller Staunen, aussagen: „Herr, auch die bösen Geister sind uns untertan in deinem Namen“. Diese wunderbare und erstaunliche Erfahrung ist auch uns in den 1980ern passiert, als in Italien Gebetsgruppen der Charismatischen Erneuerung da und dort wie Pilze entstanden. Das war eine neue Welle Evangelisierung, die der Heilige Geist verursacht hat, indem er normale Leute wie uns verwendet hat, die mit Freude und Begeisterung von einer Gebetsgruppe zur anderen erzählen gingen, was der Geist machte.

Einen Tag befand ich mich in einer Gebetsgruppe in Busto Arsizio: nachdem wir gebetet und den Herrn gelobt hatten, stand ich auf und fing an, eine Stelle des Evangeliums in Anbetracht der neuen Erfahrung, die der Geist uns erleben ließ, zu kommentieren. Auf einmal begann eine Frau, sich aufzuregen, und kurz danach warf sie sich auf den Boden und begann, mit der Gewundenheit einer Schlange zu kriechen, wobei sie große Unordnung unter den Anwesenden erregte. In jenem Moment erleuchtete mich der Herr: „Wir sollen alle stillhalten – sagte ich am Mikrophon – und zu Maria beten“. Wir beteten zu Maria und danach beruhigte sich die Frau, sie fasste sich auf einem Stuhl wieder und erinnerte sich an nichts, was geschah war. Ich habe das erzählt, denn solche Erfahrungen können auch heute geschehen, wenn man das Evangelium verkündet, wie es den zweiundsiebzig Jüngern passierte: Was wichtig ist, ist es, fest beim Beten zu bleiben. Es ist besonders gut, nach der Fürsprache der Jungfrau Maria zu fragen.

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