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XXV  Woche im Jahreskreis – Montag

Die Freude der Heimkehrer

Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens  und unsre Zunge voll Rühmens sein. Dann wird man sagen unter den Heiden: Der Herr hat Großes an ihnen getan! Der Herr hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich. Herr , bringe zurück unsre Gefangenen, wie du die Bäche wiederbringst im Südland.  Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.  Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben. Ps 125

Im Jahr 539 v.Chr. nimm Kyros der Große, König von Persien, Babylon ein und annektierte sie dem Perserreich. Seine soziale Politik basierte auf der Wiederbeschaffung der vielen Völker des Reichs und deswegen wollte er im nächsten Jahr die Mauer und den Tempel von Jerusalem wiederzubauen, die vor fünfzig Jahren vom babylonischen König Nebukadnezar zerstört worden waren. Kyros berief den Gouverneur Nehemia und den Priester Esra, Häupter der in Babylon deportierten Juden, ein und befiel ihnen, das Volk in ihr Land wieder zu führen und Jerusalem wiederzubauen.

Der Psalm von heute feiert die Rückkehr dieser Heimkehrer in ihr Land. Es ist ein fröhliches Lied für das Ende des Exils: „Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein“. Dieser Psalm kann als Jubelgesang für jede Befreiung des Menschen betrachtet werden. Ich erinnere mich an das Ende des letzten Kriegs, als die Alliierten in Florenz eintraten: Die Deutschen zogen vor Furcht zurück, indem sie die letzte Gewehrschüsse schossen, während die Leute in die Straßen tanzend und singend hinausgingen. Ich erinnere mich an meine Glück, als schon erwachsen ich nach einem Paar Monate als Arbeitslos einen neuen Vertrag unterschrieb. Ich erinnere mich an die große Freude Tante Noemi, als Onkel Beppe nach neun Jahren Krieg in Afrika, Griechenland und Albanien nach Hause zurückkam. Ich erinnere mich an die Augen voller Freude eines Mädchens, Matildes, als ihre Eltern nach einer Trennungszeit zurück zusammen kehrten und die Familie wieder bauten. Sie sind alle Lagen, die eine gute Lösung durch das vertrauensvolle Warten und das Beten gehabt haben. Ich kann noch das Ende des letzten Weltkriegs wieder erleben, obwohl ich ein Kind war, und kann mich an das Beten meiner Eltern erinnern: „Wer mit Tränen sät, der wird mit Freude ernten“. Es gibt keine sicherere Aussaat als das Beten.

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