DEFS049

XX Woche im Jahreskreis – Sonntag

Das Gebet der kanaanäischen Frau

Jesus verließ Galiläa und zog nach Norden in die Gegend von Tyrus und Sidon.Eine kanaanäische Frau, die dort lebte, kam zu ihm und bat ihn inständig: »Hab Mitleid mit mir, o Herr, Sohn Davids! Meine Tochter hat einen bösen Geist in sich, der ihr schlimme Qualen bereitet.« Jesus antwortete ihr nicht – er sagte kein Wort. Doch seine Jünger drängten ihn, ihre Bitte zu erfüllen. »Sie belästigt uns sonst weiter mit ihrer Bettelei«, sagten sie. Da sagte er zu der Frau: »Ich bin gesandt worden, um dem Volk Israel zu helfen – Gottes verlorenen Schafen -, und nicht denen, die keine Juden sind.« Sie lief jedoch hinter ihm her, warf sich vor ihm nieder und bat ihn wieder: »Herr, hilf mir doch!« »Es ist nicht recht, den Kindern das Essen wegzunehmen und es stattdessen den Hunden vorzuwerfen«, sagte er. »Du hast Recht, Herr«, antwortete sie, »aber selbst Hunde dürfen die Krümel fressen, die vom Tisch ihres Herrn fallen. «Da sagte Jesus zu ihr: »Frau, dein Glaube ist groß. Deine Bitte soll erfüllt werden.« Und im gleichen Augenblick war ihre Tochter gesund Mt 15,21-28

Das Evangelium von heute beschreibt Jesus, der am Anfang taub, fast von der Frage dieser kanaanäischen Frau gestört ist. Man muss ihn verstehen, er hatte Galiläa verlassen, um sich von einer Diskussion mit den Schriftgelehrten und den Pharisäern zu entfernen, in der er gegen die formalen Aspekte des Judaismus gekämpft hatte, und jetzt denkt er, dass er vor einer Frau ist, mit der er gegen die Wunderaspekte des Glaubens kämpfen soll. Jesus lehnt beide einen gewöhnlichen Glauben wie jenen der Schriftgelehrten und Pharisäer ab, der einfach Formalität ist, und auch einen Glauben, die nur aus Gebeten um Fürsprache besteht, der wie durch Zauberei alle täglichen Probleme lösen soll. Auch unser Morgengebet läuft diese zwei Gefahren: zuerst, eine satte Gewohnheit zu werden, zunächst einfach eine Anfrage zu werden, um die Probleme des vorherigen Tages zu lösen, bevor die Probleme des neuen Tages in Angriff zu nehmen.

Man braucht dagegen das Gebet des Lobs als Einleitung zu unserem täglichen Einsatz in seinem Plan wieder lancieren. Wir entdecken so, wie es dieser kanaanäischen Frau passiert ist, einen Herrn, der begeistert unsere täglichen Gebete erfüllt und bei uns während des ganzes Tages mitarbeitet. Es gibt tatsächlich eine so enge Beziehung zwischen dem Gebet des Lobs und der Verwirklichung seines Plans, dass man kann nicht unterscheiden, wo eines endet und wo die andere beginnt. Auf einmal alles wird Lob und alles wird Plan, wie in einer Familia, wo man einander liebt, jede Tat eine Äußerung von Liebe und ein Dienst wird. Wir müssen so anfangen, uns an jenes Lied erinnern, das wir vor vielen Jahren sangen, und das aus erst wenigen Worten besteht: „Jesus ist der Herr“. Wir müssen es mehrmals wiederholen, bis dieser Begriff komplett unseren Geist und unser Herz durchgedrungen hat.

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