DEFS022

III Woche der Osterzeit – Sonntag

Die Jünger von Emmaus 

Und siehe, zwei von ihnen waren ….  nach einem Dorf begriffen, …. von Jerusalem entfernt lag und Emmaus hieß. Sie unterhielten sich miteinander über alle diese Begebenheiten. Während sie sich nun so unterhielten und sich gegeneinander aussprachen, kam Jesus selbst hinzu und schloß sich ihnen auf der Wanderung an; ihre Augen jedoch wurden gehalten, so daß sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie nun: »Was sind das für Gespräche, ….« Da blieben sie betrübten Angesichts stehen. Der eine aber von ihnen, namens Kleopas, erwiderte ihm: »Du bist wohl der einzige, der sich in Jerusalem aufhält und nichts von dem erfahren hat, was in diesen Tagen dort geschehen ist?« Er fragte sie: »Was denn?« Sie antworteten ihm: »Das, was mit Jesus von Nazareth geschehen ist, der ein Prophet war, …. und ans Kreuz gebracht. Wir aber hatten gehofft, daß er es sei, der Israel erlösen würde…. Da sind denn einige der Unseren zum Grabe hingegangen …. aber haben sie nicht gesehen.« Da sagte er zu ihnen: »O ihr Gedankenlosen, wie ist doch euer Herz so träge …. Mußte denn Christus dies nicht leiden und dann in seine Herrlichkeit eingehen?« Darauf fing er bei Mose und allen Propheten an und legte ihnen alle Schriftstellen aus, die sich auf ihn bezogen. …. und er tat so, als wollte er weiterwandern. Da nötigten sie ihn mit den Worten: »Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, …. Als er sich hierauf mit ihnen zu Tisch gesetzt hatte, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis (Gottes), brach das Brot und gab es ihnen: da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; doch er entschwand ihren Blicken. Da sagten sie zueinander: »Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriftstellen erschloß?« Und …., kehrten nach Jerusalem zurück. Lk 24,13-33

Im Ereignis dieser zwei Jünger, die traurig von Jerusalem weggehen und die später dorthin ganz fröhlich zurückkehren, versteckt sich der christliche Sinn der Bekehrung. Da sie nicht im Geist des auferstandenen Christi die geschehenen Ereignisse erlebt haben, versuchen sie, von ihren Leben eine Vergangenheit zu vergessen zu entfernen, aber, nachdem Jesus an sie herangetreten ist und ihnen die Ereignisse erklärt hat, übergehen sie von der einfachen Kenntnis zum Verständnis der Ereignisse und endlich zum Glauben. Auch heute ist es möglich, die Heilige Schrift und die Theologie zu kennen, ohne zum Glauben zu kommen. Martin Buber fasst diese Lage durch diesen Satz zusammen: „Der Theologe spricht über Gott, der Gläubiger spricht mit Gott“. Die zwei Jünger von heute lehren uns tatsächlich, dass man über die Sachen Gottes sprechen, reden und sich unterhalten kann, ohne sie zu verstehen. Es ist nicht genug, den Herr zu lernen und über ihn zu sprechen, um ihn zu kennen; es ist notwendig, zuzuhören. Die Wahrheit Gottes wird nicht erreicht, da wir sie verstehen, aber nur denn er sie uns mitteilt. Deshalb fühlen die zwei Jünger ihr Herz, das wärmer wird, wenn Jesus ihnen die Schrift erklärt. Auch heute, nach zweitausend Jahren, ist es immer Gott durch die Person des Heiligen Geists, der uns erlaubt, den Sinn der Heiligen Schrift zu verstehen. Trotzdem, obwohl sie das Herz der Jünger beim Hören wärmer wurde, erkennen sie ihn nur beim Brotbrechen: Dai ist der Moment, wenn er sich wirklich erkennen lässt. Dai ist das Zeichen, dass Jesus sich gibt, das ist das Zeichen der Eucharistie, der Vorsehung, die uns erreicht, und der Anteilnahme. Es ist das Zeichen der göttlichen Gnade und der Sinn desselben Lebens.

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