IV Woche der Fastenzeit – Sonntag
Das Licht des Glaubens
Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Ober haben seine Eltern gesündigt, sodass er blind geboren wurde? …. [Jesus] dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! ….. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. …. Da fragten sie ihn: Wie sind deine Augen geöffnet worden? Er antwortete: Der Mann, der Jesus heißt, …. Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? ….. Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet. …. und sagten zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist. Er antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Nur das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehen kann. ….
Wenn dieser Mensch nicht von Gott wäre, dann hätte er gewiss nichts ausrichten können. …. Und sie stießen ihn hinaus. Jesus …. sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? (Sag es mir,) damit ich an ihn glaube. Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es. Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder. Da sprach Jesus: …., bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden. Joh 9,1-39
Im Prolog seines Evangeliums sagt Johannes, wenn er über Jesus spricht: „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“ (Joh 1, 9). Um dieses Lichts bewusst zu werden, braucht man aber, sehen zu können. So trifft Jesus heute diesen blindgeborenen Menschen und heilt ihn in den Augen und im Geist. Er tut so sofort in den Augen, später im Geist, nachdem der Blinde den notwendigen Bekehrungsweg getreten hat, einen Weg, der in diesem Ereignis durch die drei Antworte klar wird, die er denen gibt, die ihn fragen, wer ihn geheilt hat. An die erste Frage antwortet er: „Der Mann, der Jesus heißt“; an die zweite antwortet er: „Er ist ein Prophet“; nachdem Jesus sich ihm offenbart hat, behauptet er nach der dritten: „Ich glaube, Herr!“ Das war der Weg der ersten Jünger und derselbe Weg deren, die noch heute Jesus von Nazaret folgen. Am Anfang bleibt man vom „Menschen“ bezaubert; dann wird der Mensch ein „Prophet“ wegen der Wahrheit, die seine Lehre überträgt; endlich wird er als der „Herr“, der Sohn Gottes, anerkennt, denn mit ihm wird das ganze Leben ein Wunder. Es ist ein wunderbarer Weg, aber auch eine Ehre denen, die mit Demut ihm folgen, indem sie Wahrheit und Antworten sucht: „Ich bin in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden“. Jesus ist das „wahre Licht“, wie Johannes im Prolog sagt, aber nur denen, die sich erleuchten lassen.