VII Woche im Jahreskreis – Dienstag
Die fixe Idee der Karriere
Sie gingen von dort weg und zogen durch Galiläa. ….Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen. Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer (von ihnen) der Größte sei. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. Mk 9,30-37
Zum zweiten Mal im Evangelium von Markus spricht Jesus über seinen Tod und seine Auferstehung, aber die Jünger verstehen nicht, was er sagt, denn sie sind sehr fern davon, sich solches Ende für das schöne Abenteuer, die sie erleben, vorzustellen. Sie möchten nach einer Erklärung fragen, aber sie machen das nicht, denn den letzten Mal, als Jesus darüber gesprochen hatte, „nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe. Jesus wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen!“ (Mk 8, 32-33). Jene Antwort war nicht an Petrus gerichtet, sondern an den Teufel, der in ihn eingetreten war und der, indem er auf seine Liebe für Jesus einwirkte, ihm empfohlen hatte, Jesus zu verhindern, ans Kreuz zu gehen. Auf jeden Fall, hatten die Apostel bei jener Gelegenheit gelernt, dass es besser war, ihm über jenes Thema nicht zu widersprechen. Während sie gingen nach Kafarnaum, sprechen sie so über etwas anderes die Straße entlang und beginnen, darüber zu diskutieren, wer unter ihnen am größten, d.h. der Statthalter Jesu, war. Da zeigt sich der Wunsch herauszuragen, Karriere zu machen. Das ist eine fixe Idee des Menschen, auch wenn sie von Idealen, oder der Möglichkeit, einen besseren Dienst zu liefern und mehreren Wohlstand für die Familie zu gewinnen, verborgen ist. Auch wenn gut verborgen, bleibt die Idee der Karriere trotzdem ein noch hinterlistigeres Idol als der Sex und das Geld, die wenigstens sich dafür zeigen, was sie sind. Als in der Szene von heute sie nach Hause kommen, kommt Jesus still zum Thema und bringt die Sache von der „Karriere“ zum Dienst: „Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein“. Nach Pfingsten ist das die Zukunft, die dieselben Apostel wählen, aber sie würden damals die Erfahrung des Leidens, des Todes am Kreuz und der Auferstehung Jesus erleben. Sie sind tatsächlich die Erfahrungen von Leid und unsere Auferstehungen, die uns aus dem persönlichen Ehrgeiz reinigen und uns fähig machen, Freude im Dienst dem Nächsten zu finden.