VII Woche im Jahreskreis – Sonntag
Der Mensch ist Tempel Gottes
wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben. Denn Gottes Tempel ist heilig, und der seid ihr. Keiner täusche sich selbst. Wenn einer unter euch meint, er sei weise in dieser Welt, dann werde er töricht, um weise zu werden. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. In der Schrift steht nämlich: Er fängt die Weisen in ihrer eigenen List. Und an einer anderen Stelle: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen; er weiß, sie sind nichtig. Daher soll sich niemand eines Menschen rühmen. Denn alles gehört euch; Paulus, Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft: alles gehört euch; ihr aber gehört Christus und Christus gehört Gott. 1Kor 3,16-23
Nachdem er sich als der Architekt vorgestellt hat, der die Gemeinschaft von Korinth mit festem Fundament gebaut hat, über die andere Apostel danach gebaut haben, beschreibt heute Paulus in diesem Brief an die Korinther den von ihm gebauten Aufbau. Mit liebe erinnert er den Brüder jener Gemeinschaft, dass sie etwas Heiliges dem Herrn sind, dass sie der Macht des Geistes gewidmet sind: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ Der Christ erreicht einen reifen Glauben, denn viele haben dem Bau des Tempels Gottes mitgearbeitet, der in ihm ist und den niemand kann unbedingt zerstören, sonst wird man selbst zerstört: „Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben“. Jeder Mensch ist den Augen Gottes heilig. Das Bild des Baus unserer inneren Tempel, das Paulus uns heute bietet, lässt uns an die Wichtigkeit der Familie denken. In der Familie wird tatsächlich das Fundament des Tempels, der in jedem Menschen ist, gegründet: Manche Fundamente sind fester, andere weniger. Manche Tempel sind auf dem Stein Jesu Christi gegründet, andere sind arme Häuser, die auf dem Sand einfacher Werte – oder Nicht-Werte – wie der Ehrlichkeit oder der Schläue, der Arbeitsamkeit oder des Opportunismus, der Aufrichtigkeit oder der Lüge, des Respekts oder des Nicht-Respekt des gegebenen Worts, gebaut werden. In jeder Familie wird Fundament gebaut, auf dem andere Menschen, oder dasselbe Leben, Überbauten bauen werden. Niemand kann aber das Werk der anderen, und zwar der Familie, verleumden, denn dieselbe Identität der Person würde in Gefahr gesetzt werden. Das passierte der Gemeinschaft in Korinth, wo man einen gewissen Vorzug für Apollos, einen Apostel, der nach Paulus dort gekommen war, hatte. Paulus hält das als ungerecht und gefährlich: „Paulus, Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft: alles gehört euch; ihr aber gehört Christus, und Christus gehört Gott“. Es passiert oft auch heute, besonders mit dem Werk einiger Pseudopsychologen, dass man die Menschen ganze wiederbauen will, indem sie anfangen, das zu verderben, was die Eltern vor ihnen gebaut haben. Man verdirbt so die Identität derselben Menschen. Man braucht, dass alle das als heilig halten, was andere durch rechten Willen gebaut haben.