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III Woche im Jahreskreis – Freitag

Die Parabel der Geduld

Er sagte: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der  Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Mk 4,26-29

Die Parabel, die das Evangelium uns heute vorschlägt, kann als die „Parabel der Geduld“ betrachtet werden. Jesus hat sie persönlich während seines offenbaren Lebens erlebt. Als er am Anfang sein erstes Wunder bei der Hochzeit in Kana vollbrachte, sollte er sicher denken, dass sein Botschaft von messianischer Rettung und er selbst von allen mit Freude empfangen würde. Aber nein! Jesus hat früh erkennt, dass die Rettung der Welt nach der Zeit Gottes sich verwirklichen würde. Davor würde es etwas zu bezahlen geben: Er sollte sterben und in die Erde wie der Samen in der Parabel von heute gehen. Das ist die Aussicht des Kreuzes, die in ihm klarer wird, aber sein immer geduldiger Glaube und das volle Vertrauen in den Vater erlauben ihm, sein Blick jenseits bis zur Auferstehung und der eschatologischen Zeiten der Geschichte schweifen zu lassen, wie der Bauer, der schon die Ähre in der Sonne blond werden sieht, während das Korn in der Erde stirbt. Die Parabel von heute ist auch die Parabel der Geduld der Kirche, besonders der Heutigen, vor dem Umsturz der Werten des Lebens und der Familie und der Aggressivität der moslemischen Welt. „Tue, als ob alles von dir abhängen würde, indem du aber wisst, dass alles von Gott abhängt“ sagte Heiliger Ignatius von Loyola. Die ganze Kraft liegt im Samen: es ist Gott, der ihn wachsen lässt. Die Kirche muss erst das Evangelium zeugen, dann „schläft [sie] und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst [denn] die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn“. Das ist auch die Parabel der Geduld der Familie: der Eltern für die Kinder, aber manchmal auch der Kinder für die Eltern. Sicher ist die Geduld heute schwer bei der Familie! Aber die Parabel von heute ist kein Beruhigungsmittel, so dass die Eltern ruhig schlafen können, während die Kinder irgendwo bis in die frühen Morgenstunden aufbleiben, oder dass die Kinder heiter bleiben können, wenn die Eltern sich scheiden lassen. Es ist eine Art und Weise, um geduldig die Wirklichkeit der Dinge zu leben, nachdem man die Werte des Reiches bestätigt hat. Unsere persönliche Erfahrung hat uns gelehrt, dass, wenn es Glaube und Vertrauen in den Herrn gibt, auch wenn es etwas zu bezahlen gibt, das Ergebnis sicher ist, weil es in Gottes Händen ist, wie das Korn, das ruhig in der Erde wächst.

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