XXI Woche im Jahreskreis – Sonntag
Herr, sag mir nicht „Ich kenne dich nicht“
Auf seinem Weg nach Jerusalem zog er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr sagen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! […] Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten. Lk 13,22-30
Wir sind in der Ewigkeit. Es gibt ein großes Fest, um die Ankunft von Mutter Teresa. Die Armen jener Zeit und jenes Orts in eleganten Kleidern unterhalten sich, jeder auf seiner eigenen Sprache, wie es auf der Erde zum Pfingsten geschehen hatte und jeder einander sehr gut verstehen konnte. Ein Orchester von Engeln spielt einen „Blues“ und Louis Armstrong tanzt mit einer chinesischen Frau und erzählt ihr darüber, als er ihn auf der Erde spielte. Andere Engel laufen in der unermesslichen Halle mit Tabletts voll von allen Gottesgaben herum, die sie allen Seligen bieten. Auf einmal bricht der Blues ab und der Erzengel, der die Musikband leitet, lädt Armstrong ein, für alle „When the saints go marching in“ (Wenn die Heiligen marschierend eintreten) zu spielen und zu singen. Er akzeptiert mit einem glänzenden Lächeln. Dann nimmt er die Trompete, geht auf die Bühne und lädt Bing Crosby, in einem Duett mitzuspielen. Die zwei Freunde beginnen zu singen, wie sie können, und sie machen zusammen mit allen anderen Anwesenden einen gewundenen Zug, der sich durch die Halle schlängelt. Sobald das Lied vorbei ist und jeder an seinen Tisch zurückkehrt, lädt der Erzengel die Anwesenden, einen Toast auf Mutter Teresa auszusprechen.
Mitten in dem Fest hört man an die Eingangstür klingen und der Pförtnerengel geht öffnen: Es ist ein Mann und eine Frau, die kurz aus der Erde gekommen sind. Der Engel bringt sie vor den Herrn, der auf dem Thron neben dem Vater sitzt, und der Herr fragt sie: „Wer sind sie?“ „Wir haben unseren Spaziergang durch die Zeit beendet – sie antworten – und jetzt sind wir hier. Sobald wir angekommen sind, haben wir gehört, dass hier es ein Fest gibt, und wir haben geklopft“. „Ich weiß nicht, woher ihr seid“ sagt der Herr. „Wie bitte? – antwortet der Mann – Immer am Sonntag gingen meine Frau und ich zur Messe, sie war auch Katechet“. „Das spreche ich nicht ab – macht der Herr weiter – aber vielleicht verkehrten sie nicht die Armen und die Bedürftigen, unter denen ich immer anwesend bin. Aber heute ist es Feiertag und wir empfangen euch gern unter uns“. „Wirklich ist hier immer Feiertag – sagt eine Stimme von der Halle – und die Barmherzigkeit immer gewinnt gegen die Gerechtigkeit“. Die Musik fängt wieder an und das neue Paar beginnt im Beifall von allen tanzen.
Auch ich habe Anna Maria zu tanzen eingeladen, die den Saum ihres Kleids gehoben hat, und wir haben zusammen einen endlosen Walzer tanzen begonnen.