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XIX Woche im Jahreskreis – Freitag

Unauflösbarkeit der Ehe

Da kamen Pharisäer zu ihm […] und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat […]. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man (der Frau) eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will? Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so.  Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. Mt 19,3-9

Jesus antwortet an die Pharisäer, die ihm über die Möglichkeit fragen, die Frau zu entlassen: „Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“. Danach fragen die Pharisäer, warum dann Mose erlaubt hätte, die Frauen zu entlassen. Und Jesus bestimmt: „Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so“. Mose wurde gezwungen, die Wahrheit ein wenig zu verändern, denn sein Volk war so hartherzig, dass es sie nicht im Ganzen wahrnehmen konnte, wie diejenigen, die keinen Wein trinken lieber ihn mit Wasser verdünnen, denn sie könnten ihn nicht rein trinken.

Es scheint, dass noch heutzutage die Gesellschaft sich die Ehe vorstellen könnte, ohne sie pflichtlos zu machen. Die katholische Kirche hält die Ehe als ein Sakrament, und so als unauflösbar; andere denken, dass sie ein Vertrag zwischen Menschen mit einem vorgeplanten Sinn sei; andere noch denken, dass sie eine Vereinbarung sei, der die Parteien den Inhalt, die sie wünschen, geben können. Da es solche verschiedenen Meinungen gibt, kann man das Problem der Unauflösbarkeit der Ehe lösen, nur wenn man bestimmt, welcher Begriff am besten die Ansprüche des Manns, der Frau und vor allem der Kinder betrifft.

Wenn man so denkt, ist die Lösung für die Unauflösbarkeit. Wenn man die Stelle von heute wieder liest, ist der Standpunkt des Evangeliums klar, aber Matthäus hält nicht hier, aber er macht fort, indem er Jesus die folgenden Worte sagen lässt: „Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch“. Dieser Satz scheint, alles zu widersprechen, was Jesus früher behauptet hat. Man hat tatsächlich über die richtige Bedeutung dieses Satzes innerhalb der Kirche lang diskutiert. Wir haben darüber mit Monsignor G. B. Guzzetti, damals Verantwortlichem des Familienbüros bei der Diözese von Mailand, gesprochen, und wir haben beschlossen, dass sicher es keine Ausnahme der Unauflösbarkeit der Ehe ist, sondern ein Ehefall, dessen Gültigkeit zur Zeit Matthäus sehr diskutiert wurde. Dieselben Betrachtungen macht die Römische Rota heutzutage, wenn sie die Gültigkeit einer Ehe prüft.

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