DEFS137

I Woche der Fastenzeit – Sonntag

Die Versuchungen in der Wüste

Erfüllt vom Heiligen Geist, verließ Jesus die Jordangegend. Darauf führte ihn der Geist vierzig Tage lang in der Wüste umher, und dabei wurde Jesus vom Teufel in Versuchung geführt. Die ganze Zeit über aß er nichts; als aber die vierzig Tage vorüber waren, hatte er Hunger. Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot. Da führte ihn der Teufel (auf einen Berg) hinauf und zeigte ihm in einem einzigen Augenblick alle Reiche der Erde. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören. Jesus antwortete ihm: In der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, / damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Da antwortete ihm Jesus: Die Schrift sagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel für eine gewisse Zeit von ihm ab. Lk 4,1-13

Die Versuchungen, die in der Stelle von Heute Jesus in der Wüste erfährt, hängen davon ab, dass er Sohn Gottes ist, und so sie gehen jeden Christen als Gottes Sohn an, und sie gehen die ganze Kirche an. Bevor das zur Kenntnis zu nehmen, was sie sind, bemerken wir, dass es der Heilige Geist ist, der Jesus in die Wüste führt, wo er für vierzig Tage versucht wird. Die Wüste, wo die Juden vierzig Jahre gewandert sind, bevor ins Gelobte Land anzukommen, ist der Ort der Versuchungen, der Vorsehung und des Vertrauens in Gott. Die Dauer von vierzig Tagen, die nach der biblischen Symbolik die Zeit der Vollständigkeit ist, bedeutet, dass die Versuchungen des Textes von heute werden für immer beide im Leben Jesus und in der Zeit der Kirche dauern.

In jenen vierzig Tagen ruft Jesus die ganze Geschichte der Menschheit zurück: Er wird so versucht, wie Adam am Anfang der Zeit und Israel während der vierzig in der Wüste verbrachten Jahren versucht wurden, aber im Unterschied zu ihnen ist er der erste Mann, der die Schmeicheleien Satans übersteht.

Die erste Versuchung betrifft das tägliche Brot, das wir alle brauchen, und so kann ein Nachlassen rechtfertigt sein: „Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden“. Jesus akzeptiert aber nicht, seine göttliche Macht für seine persönlichen Bedürfnisse zu benutzen: Der Vater, der Quelle der Vorsehung ist, sorgt für die Bedürfnisse.

Die zweite Versuchung ist die Macht, die Ehre und danach der Reichtum: „All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören“. Jesus antwortet: „In der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen“. Jesus akzeptiert nicht, diese Götzenbilder anzubeten und für sie, die in der Geschichte immer die stärksten Versuchungen Satans gewesen sind, zu leben.

Die dritte Versuchung geht an, Gott an die Probe zu stellen: „Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, die zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt“. Jesus antwortet: „Die Schrift sagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen“. Gott, da er Gott ist, braucht nicht, bei den Menschen seine Existenz zu beweisen.

Es ist gut, lang diese Versuchungen nachzudenken, denn sie passieren allen. So sagt Paulus an die Korinthen: „Wer also zu stehen meint, der gebe Acht, dass er nicht fällt“ (1Kor 10, 12). Dann sagt er aber: „Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so dass ihr sie bestehen könnt“ (1Kor 10, 13). Es ist trotzdem notwendig, dass man wacht, denn Satan gibt nicht auf, er kommt immer zurück: „Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel für eine gewisse Zeit von ihm ab“. Und der „gewisse Zeit“ wird die Kreuzung sein. Er kennt die Gedanken des Menschen sehr gut, die können zum lateinischen Sprichwort zusammenfasst werden: „Primum vivere, deinde philosophare“. Zuerst die Notwendigkeiten des Lebens, dann das Übrige. Aber das ist nicht die Gedanken der Gottes Söhne.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert