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II Woche im Advent – Donnerstag

Die Vorteile des Himmelreichs 

Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er. Seit den Tagen Johannes‘ des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan; die Gewalttätigen reißen es an sich. Denn bis hin zu Johannes haben alle Propheten und das Gesetz (über diese Dinge) geweissagt. Und wenn ihr es gelten lassen wollt: Ja, er ist Elija, der wiederkommen soll. Wer Ohren hat, der höre! Mt 11,11-15

Die Personen des Heilungsgeschichte sind immer auf der Reise, auf die Suche nach einer verschiedenen Wirklichkeit als jener, wo sie sich befinden. Diese Unruhe spiegelt die Unruhe des immer auf die Suche nach Gott menschlichen Herzens. Abraham verlässt Ur in Mesopotamien, sein Land, um nach einem anderen Land zu fahren, ohne zu wissen, welches Land es ist. Jakob verlässt Palästina mit seiner Familie, um nach Ägypten zu fahren. Während vierhundert Jahre Aufenthalt in Ägypten vermehrt die Familie Jakobs in Zahl, bis sie das Volk Israel wird, das aber Sklave des Pharaos ist. Um neulich frei zu sein, tretet Israel durch die Führung Moses aus Ägypten aus und fährt nach Palästina, dem gelobten Land. Dann gibt es fünfzig Jahre Deportation in Babylon und endlich 583 v.Chr. den Rückkehr zur Heimat. In Palästina wird der Weg Israels von geographisch zu einem geistlichen Itinerar zur neuen Wirklichkeit des Himmelsreichs, das Jesus selbst erklärt als nicht zu dieser Welt gehörend, obwohl es in der Geschichte dieser Welt hineingedacht ist. In jener Zeit zeichnen sich die Gestalten der Propheten aus, die stetig die Straße zu gehen zeigen, wie die Verkehrsschilder die Bestimmungsstadt zeigen. Johannes der Täufer ist der letzte dieser „Verkehrsschilder“, derjenige, der in Jesus von Nazaret, dem Messias, den Sohn Gottes zeigt, der die neue Wirklichkeit des Himmelreichs endlich errichten wird. Johannes der Täufer tritt ins Himmelreich nicht hinein; er hält sich an der Grenze, und er genießt nicht die Vorteile dieses neuen Zustands. Das ist, was noch heute einem Fremden passiert: Er kann auch ein wichtiger Mensch sein, aber er hat keine Entscheidungsmacht, da er kein Wahlrecht hat. Der kleinste im Himmelreich – so sagt Jesus – ist großer als Johannes der Täufer, denn er genießt die Vorteile eines Bürgers des Himmelreichs. Für die ersten Jünger waren die Vorteile die Kenntnis von Jesus, das Zuhören von seinem Wort, das direkte Zeugnis seiner Wunder. Mit dem Anfang der Kirche sind die Vorteile danach der Heilige Geist, den wir im Taufe bekommen, das Geschenk der Eucharistie, die anderen Sakramente und die Heilige Schrift geworden.

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