4 Oktober, Franz von Assisi, Ordensgründer
Die Heiligen erneuern die Kirche
Es sei aber fern von mir, mich zu rühmen als allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur. Und alle, die sich nach diesem Maßstab richten – Friede und Barmherzigkeit über sie und über das Israel Gottes! Hinfort mache mir niemand weiter Mühe; denn ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leibe. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist, liebe Brüder! Amen. Gal 6,14-18
Heute feiert die Kirche Franz von Assisi, einen Heiligen, der das Evangelium so komplett und radikal lebte, dass man ihn für die Person hält, die sich dem Vorbild Jesu Christi am besten annähert hat. Die erste Lektüre von heute kommt aus dem Brief von Paulus an die Galater. Paulus ist sicher der größte Evangelisierer der Kirche, ein Heiliger, der sein Leben komplett dem Herrn gewidmet hat. Paulus und Franz, die heute wir in unserer Überlegung verbinden, sind zwei Riesen der Heilsgeschichte, zwei Heilige, die die Gabe der Wundmale bekommen haben, Zeichen des Leidens, die sie wegen ihrer Treue zum Evangelium erlitten haben. Die Galater hatten in der Stelle von heute an Paulus einige so zu sagen dornige Probleme gestellt, wie die Frage, ob man brauchte, geschnitten zu werden, um Folger Jesu Christi sein zu können. Paulus, der solche Frage oft schon beantworten musste (auch wenn sie nicht von den Galatern gestellt wurden), antwortet heute durch einen Satz, den er vielleicht öfter hätte benutzten müssen: „Hinfort mache mir niemand weiter Mühe; denn ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leibe“. Es geschieht oft, dass das Evangelium wie eine Reihe Regeln zu folgen, Übungen zu erledigen und Dinge zu tun und nicht zu tun gelesen wird. Sie sind alle richtige und heilige Sachen, aber das, was wirklich wertvoll ist, sagt Paulus, ist, „eine neue Kreatur“ zu sein. Eine einzige neue Kreatur in Jesus Christus ist genug, um die ganze Kirche zu erneuern. Das ist, was Franz von Assisi für die Kirche seiner historischen Zeit gewesen ist. Und er ist so auch für die Kirche heutzutage. Ein Tropfen Heiligkeit heiligt ein Milieu lange. Das geschah mit Opa Mario in seiner Familie und mit Oma Betta in unserer, als sie in ihrer letzten Zein nicht mehr vom Bett aufstehen konnte und den ganzen Tag betend verbrachte: Das ganze Haus wurde dadurch gesegnet.