X Woche im Jahreskreis – Sonntag
Der Herr hoert auf die wuensche des herzens
Weil wir aber denselben Geist des Glaubens besitzen – nach dem Wort der Schrift (Ps 116,10): »Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet« –, so glauben auch wir und deshalb reden wir auch; denn wir wissen, daß der, welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und uns mit euch zusammen (vor ihm, d.h. vor dem Richterstuhl Christi) darstellen wird. Denn das alles geschieht um euretwillen, damit die Gnade, gemehrt durch immer weiteren Zuwachs (der Begnadeten), die Danksagung in immer stärkerem Strom sich ergießen lasse zur Ehre Gottes. Darum werden wir auch nicht verzagt; nein, wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so empfängt doch unser innerer Mensch Tag für Tag neue Kraft. Denn die augenblickliche, leicht wiegende Last unserer Leiden bringt uns in überschwenglicher Weise über alles Maß hinaus ein ewiges Vollgewicht von Herrlichkeit ein, weil wir den Blick nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare richten; denn das Sichtbare ist zeitlich (= vergänglich), das Unsichtbare aber bleibt ewig. Wir wissen ja, daß, wenn unser irdisches Haus, das Leibeszelt, abgebrochen sein wird, wir einen von Gott bereiteten Bau erhalten, ein nicht von Menschenhänden hergestelltes, ewiges Haus im Himmel. 2Kor 4,13-5,1
Im April 1972, an einem Sonntag nachmittag, seit kurzem verheiratet und ohne Kinder, fuhren wir im Auto auf den Strassen von Legnano umher, von diesem und jenem sprechend, genauso wie es uns heute auch gefaellt, wenn unsere Verpflichtungen es zulassen, ein bisschen Zeit miteinander zusammen zu verbringen. An einen gewissen Punkt kam es zur folgender Konversation:
« Anna Maria, was wollen wir als Paar mit unserem gemeinsamen Leben anfangen? » « Ich moechte mein Leben fuer die anderen geben, zusammen mit dir. Besonders moechte ich Mutter fuer die Kinder sein, welche keine Familie haben. Und du, Pierluigi, was moechtest du machen?» «Ich moechte dass der Herr mich rufe und mich an die Menschen sende, um von ihm sprechen zu koennen» Im Auto an diesen Abend dachten wir alleine zu sein, aber das war nicht so. Der Herr hatte uns erhoert und genehmigt , was wir uns ehrlich gesagt hatten. Einer nach dem anderen sind neun Kinder geboren und andere 5 haben wir in Kalabrien, in Perù und in Brasilien adoptiert. In der zwischenzeit ausser den Familien, und Berufsverpflichtungen hat der Herr uns oft, manchmal auch beide zusammen, nach Italien, nach Europa, nach Afrika, nach Asien, und nach Lateinamerika gesand. Wohin wir auch gegangen sind, haben wir immer Zeugnis von ihm abgelegt.
Vor einigen Tagen, ungefaehr 40 Jahren her seit dieser Unterhaltung auf der Fahrt nach Legnano, waren wir im Tagesraum gesessen, ganz alleine, denn die Kinder waren , sei es aus Berufsgruenden oder weil sie verheiratet waren, alle ausser Haus und es ist zur gleiche Konversation gekommen:
« Pierluigi, was moechtest du in den folgenden Jahren, welche wir noch vor uns haben machen? » «Ich moechte fortfahren ueber den Herrn zu sprechen, wohin er mich auch schickt. Und du Anna Maria, was moechtest du machen?». «Ich moechte weiter ueber Kunst und Kultur , so wie ich es jetzt tue, in Italien und im Ausland sprechen. Ich fuehle, dass es meine Berufung ist, weil sie mir immer erlaubt ueber die menschliche Beziehung der Gottes Schoenheit zu sprechen». Auch dieses mal denken wir von Gott erhoert geworden zu sein und es wird nicht am Herrn fehlen uns dahin zu schicken wohin er moechte. Besser alle beidezusammen.
In die heutige Textstelle des Paulus Briefes an die Korinther eingehend, auch wir koennen ehrlich behaupten: « Ich habe geglaubt, deshalb habe ich gesprochen » Es ist ein begeisterntes Leben gewesen und jetzt leben wir in ruhiger Freude, wir sind « uerzeugt , dass der, welcher hat den Herrn Gesù auferstehen lassen, auch uns auferstehen lassen wird…… Deshalb verlieren wir nicht den Mut auch wenn unser aeusserlicher Mensch verwest, dagegen der innerliche sich Tag fuer Tag auf’s Neue erneuert. Wir wissen in der Tat,wenn unser irdischer Wohnort zerstoert sein wird, wie in einem Zelt, wir von Gott eine ewige Wohnung, im Himmel, bekommen warden »
Was die Zukunft anbetrifft, glaube ich dass wir uns zugute die Worte von Paulus, im Brief an die Philipper, nehmen koennen: «Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin» (Phil 3,12).