DEFS054

XXV Woche im Jahreskreis – Sonntag

Der gerechte Lohn

Denn das Himmelreich ist vergleichbar mit dem Besitzer eines großen Gutes, der früh am Morgen hinausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen. Er vereinbarte mit ihnen den üblichen Tagelohn und schickte sie an die Arbeit. Um neun Uhr morgens ging er über den Marktplatz und sah einige Leute herumstehen, die keine Arbeit hatten. Er stellte auch sie ein und sagte ihnen, sie würden am Abend den ihnen zustehenden Lohn erhalten. Am Mittag und dann noch einmal nachmittags gegen drei Uhr tat er dasselbe. Um fünf Uhr abends ging er noch einmal in die Stadt und sah immer noch ein paar Leute herumstehen. …..’Dann geht zu den anderen Arbeitern in meinem Weinberg.‘ Am Abend schließlich beauftragte er seinen Verwalter, die Leute zu rufen und sie zu entlohnen. …. Als die, die erst um fünf Uhr eingestellt worden waren, bezahlt wurden, erhielten sie alle einen vollen Tagelohn. Als die, die früher eingestellt worden waren, an der Reihe waren, dachten sie, dass sie mehr bekommen würden. Aber auch sie erhielten einen Tagelohn. Als sie ihr Geld bekamen, beschwerten sie sich. …. Einem von ihnen antwortete er: ‚Mein Freund, ich war nicht ungerecht! Warst du nicht damit einverstanden, dass du den ganzen Tag für den üblichen Lohn arbeitest? …. Ich will aber diesem letzten Arbeiter genauso viel geben wie dir. Oder ist es mir nicht erlaubt, mit meinem Geld zu machen, was ich will? Willst du dich etwa darüber beklagen, dass ich gütig bin?‘ Genauso ist es bei Gott: Viele, die jetzt die Ersten sind, werden die Letzten sein, und die, die jetzt die Letzten sind, werden dann die Ersten sein.« Mt 20,1-16

Dieses Gleichnis der Arbeiter, die um verschiedene Uhrzeiten zur Arbeit im Weinberg berufen werden, ist vielleicht am schwierigsten für eine moderne Gesellschaft wie unsere zu akzeptieren, in der der Lohn der Arbeiter vom Leistungsprinzip geregelt wird. Dieses Prinzip stimuliert den Einsatz deren, die arbeiten, und es ist gründlich zur Leistungsfähigkeit einer Firma, aber es ist nicht das einzige zu berücksichtigen. Es gibt ein anderes Prinzip zu respektieren, weswegen vor mehr als einem Jahrhundert die Gewerkschaften und die Gewerkschaftskämpfe begannen: Das Lohnsystem muss geeignet sein, damit es den würdevollen Unterhalt jedes Mitarbeiters und seiner Familie sicherstellt. Zur Zeit Jesu galt in Palästina dasselbe Prinzip des gerechten Lohns, der ein Solidus war, und das ist die Summe, die der Besitzer des Weinbergs gibt beiden den Ersten und den Letzten, damit sie alle würdevoll leben und essen können. Wir machen das Gleichnis klarer und verstehen diese theologische Botschaft: Der Preis, den der Herr allen Arbeitern des Himmelreichs gibt, ist das Heil. Er kann nicht mehr Heil denen geben, die früher angekommen sind, und weniger denen, die später kamen. Heil ist Heil: Entweder man gerettet wird, oder man wird nicht gerettet. Die Güter des Herrn, der allen Bekehrten dasselbe Heil gibt, auch denen, die zuletzt gekommen sind, wird leider nicht immer im Innersten angenommen. Das geschah auch am Anfang, als in der früheren Kirche in Jerusalem man viel Mühe hatte, Paulus bei seinem Plan, das Evangelium auch den Heiden zu verkünden, zu folgen. Deshalb werden die Letzte die Ersten werden: denn sie werden mehrere Dankbarkeit und Freude haben. Sofern nicht die Ersten so groß wären, auch für die letzten zu jubeln.

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