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IV Woche der Fastenzeit – Dienstag

Nächstenliebe und Großzügigkeit

Einige Zeit später war ein Fest der Juden und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein. Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh! Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat. Joh 5,1-9

Einmal hatte man auf dem Zug die gute Gewohnheit, den alten Leute den Platz zu lassen. Heute gibt es diese Gewohnheit kaum. Wenn der Zug am Bahnhof hält, sieht man sogar die Jungen, die sich beeilen, die wenigen verfügbaren Sitzplätze zu belegen, und die alten Leute, die Sitzplätze mehr brauchen aber nicht so schnell sind, sind fast immer gezwungen, während die ganze Reise zu stehen. Das ist, was seit lange dem Lahm im Text von heute geschah. Es war tatsächlich eine Legende in Jerusalem: wenn das Wasser des Teichs von Siloah (auf hebräisch Betzatà genannt) sich kräuselte, dachte man, dass ein Engel es geschüttelt hatte und der Erste, der sich darin taufte, glaubte man, dass er von seinen Krankheiten wieder gesund wurde.

Jener arme Lahm versuchte seit lange, als Erster anzukommen, aber wegen seiner Behinderung gelang er nie und niemand sorgte sich dafür, ihm zu helfen. Jesus kommt vorbei, sieht ihn, versteht sein Drama und sagt ihm: „Willst du gesund werden?“. „Herr – antwortet ihm der Kranke – ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt“. Jesus wird dann von Mitleid berührt und macht ihn gesund. Jene des Teichs von Siloah war nur eine Legende, und der Erste, der sich taufte, wenn das Wasser sich kräuselte, wurde vielleicht nicht wieder gesund, aber es wäre gut gewesen, wenn jemand alle anderen gehalten und gesagt hätte: „Wir taufen den Lahm in den Teich“. Das geschah vor einigen Tagen auf dem Zug zwischen Saronno und Mailand. Ein Junger, der in aller Eile aufgestiegen war, war im Begriff, sich auf einen freien Platz zu setzen, wenn er eine alte Frau kommen sah. Er sagte ihr „Bitte, setzten Sie sich“. Wenn Jesus da gewesen wäre, hätte er die Plätze vermehrt und es hätte Sitzplätze für beide gegeben, aber jener Akt hat die Freude aller anwesenden Leute vermehrt.

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